Vestische: Personalmangel führt weiter zu Einschränkungen

Der Vestischen fehlt Personal. Grund dafür sind ein hoher Krankenstand und der Fachkräftemangel. Deswegen sieht sich das Unternehmen gezwungen, an dem ausgedünnten Fahrplan festzuhalten.

© Vestische Straßenbahnen GmbH

Vestische muss an ausgedünntem Fahrplan festhalten

Seit April ist die Vestische mit einem ausgedünnten Fahrplan unterwegs. Nach den Sommerferien sollte dieser wieder rückgängig gemacht werden. Am Montag hat das Verkehrsunternehmen nun aber bekannt gegeben, dass an dem Fahrplan festgehalten werden muss. Hintergrund ist weiterhin der große Personalmangel innerhalb der Branche.

Hoher Krankenstand und Fachkräftemangel bei der Vestischen

Die Quote der Krankmeldungen verharre nach wie vor auf einem hohen Niveau, hieß es am Montag in einer extra dazu einberufenen Pressekonferenz. An manchen Tagen liege dieser bei 20 Prozent - sprich bei einem Fünftel der Belegschaft. Problem sei aber nicht nur der hohe Krankenstand, sondern auch die hohe Fluktuation innerhalb der Branche. "In den letzten 20 Jahren war sie nicht so hoch wie heute. Wir haben einen Fachkräftemangel. Viele Busfahrer wechseln zurück in ihre alten Berufe.", hieß es heute auf der Pressekonferenz von Martin Schmidt, dem Geschäftsführer der Vestischen. Zwei Linien mussten deshalb damals schon vorerst gestrichen und auf sechs anderen Linien die Taktung verändert werden. Diese Anpassungen werden nun bis ins neue Jahr hinein gelten. Auch die geplante Verkehrswende, unter anderem mit einem Ausbau der Strecken um 2,8 Millionen Buskilometer bis 2030 wird bis auf weiteres verschoben werden müssen. Weitere Anpassungen oder eine weitere Ausdünnung des Fahrplans schließt die Vestische aktuell aus. Ein zurück zur Normalität sei aber ebenso wenig möglich.

Vestische mit Einstellungsoffensive gegen Personalmangel

Die Vestische hat auf den Personalnotstand bereits reagiert und eine Einstellungsoffensive gestartet. Im Laufe des Jahres wurden so viele neue Busfahrer eingestellt, wie nie zuvor, sagt Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestischen.


Wir haben dieses Jahr schon so viele Fahrer eingestellt. 65 an der Zahl. So viele wie das ganze letzte Jahr und die Jahre davor nicht. Wir planen damit, dass die Zahl der Neueinstellungen dreistellig wird, bis Ende des Jahres.


Hinzu kommen weitere Angebote, mit denen die Vestische versucht, neues Personal anzuwerben. Beispielsweise mit der Übernahmen der Kosten für den Busführerschein, sofern man sich für zwei Jahre verpflichtet, bei der Vestischen zu arbeiten. Außerdem bekommen Mitarbeiter Prämien, wenn sie neue Mitarbeiter anwerben.

Diese Linien sind im Kreis Recklinghausen betroffen:

SB49: Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Fahrgästen wird empfohlen , alternativ die Linie 249 zu nutzen, die parallel verläuft und alle Haltestellen entlang des Linienwegs ansteuert.

213: Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Die Vestische empfiehlt allen Fahrgästen, auf die Linie 233 bzw. in Recklinghausen-Quellberg auf die Linie 215 auszuweichen.

222: Die Linie fährt zwischen Gelsenkirchen und Marl wie gewohnt, endet aber vorerst in Marl-Mitte. Fahrgästen, die weiter in Richtung Sinsen fahren möchten, empfiehlt die Vestische die Linien 220 oder 226.

236: Die Linie fährt nach der Anpassung im Stundentakt. Dank der weitgehend parallel verlaufenden Linie 237 ist weiterhin eine gute Anbindung gegeben.

239: Die Linie fährt im 30-Minuten-Takt.

246: Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Fahrgäste können den parallel verlaufenden SB27 nutzen.

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