Zugunglück in Recklinghausen: Keine Ermittlungen gegen Lokführer

Das war ein Schock für viele Menschen im Kreis Recklinghausen: Das Zugunglück in Recklinghausen vor gut drei Monaten mit einem toten und einem schwerstverletzten Kind. Jetzt hat die Polizei den Fall abgeschlossen.

© 7aktuell.de | Marc Gruber

Lokführer konnte Unglück in Recklinghausen nicht verhindern

Gut drei Monate nach Zugunglück in Recklinghausen mit einem toten und einem schwerstverletzten Kind ist der Fall für die Polizei abgeschlossen. Ermittlungen gegen den Lokführer seien nicht aufgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Es habe keine Anhaltspunkte für eine Straftat gegeben. Der Lokführer habe keine Chance gehabt, das Unglück zu verhindern. Auch den Eltern sei kein Vorwurf zu machen, weil Kinder in dem Alter unbeaufsichtigt draußen spielen dürfen. Ein 10-Jähriger war bei dem Unglück auf einem Bahndamm ums Leben gekommen, ein 9-Jähriger wurde lebensgefährlich verletzt. Der 9-Jährige, der das Unglück überlebte, gehe seit dieser Woche wieder für einige Stunden pro Tag in die Schule, berichtet die WAZ. Er leide aber weiter sehr unter den Folgen der schweren Verletzungen.

Drohnen suchten in Recklinghausen nach weiteren Kindern

Polizei, Feuerwehr und weitere Rettungskräfte waren zu einem Großeinsatz an einer Bahnstrecke in Recklinghausen-Ost ausgerückt. Der Fahrer eines Güterzuges meldete, dass er möglicherweise mehrere Personen erfasst hat. Medien berichteten zunächst von eine Gruppe junger Menschen, die Polizei hielt sich lange mit konkreten Angaben zu möglichen Opfern bedeckt. Später stellte sich heraus: Zwei Kinder sind von dem Güterzug erfasst worden. Die Polizei hatte die Bahnstrecke stundenlang weiträumig abgesucht, um auszuschließen, dass es noch weitere Opfer gibt. Dabei kamen auch Drohnen zum Einsatz. Das Unglück passierte Im Bereich eines Bahnübergangs an der Hubertusstraße.

NRW-Innenminister Reul war in Recklinghausen vor Ort

NRW-Innenminister Reul und Recklinghausens Bürgermeister Tesche hatten sich damals noch am Abend des Unglücks ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. © 7aktuell.de | Marc Gruber
NRW-Innenminister Reul und Recklinghausens Bürgermeister Tesche hatten sich damals noch am Abend des Unglücks ein Bild von der Lage vor Ort gemacht.
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Am späten Abend trafen NRW-Innenminister Herbert Reul und Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche am Unglücksort ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen und mit den Einsatzkräften zu sprechen. Reul bedankte sich im Radio Vest Interview für die Arbeit. Er sei von den Ermittlungen am Unglücksort beeindruckt gewesen:

Die Polizei hat den Unglücksort nicht nur mit vielen, vielen Kräften untersucht, sondern auch mit allen Möglichkeiten. Es war dunkel, es war Nacht. Dann haben die Drohnen hochgehen lassen. Die helfen natürlich schon beim Suchen. Und parallel sind die dann handwerklich von Mann zu Mann, von Frau zu Frau die Strecke abgegangen. Das war schon beeindruckend.


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