Nach Tod einer 13-Jährigen in Marl: Vermieter angeklagt
Veröffentlicht: Donnerstag, 18.09.2025 18:46
Der Tod eines 13-jährigen Mädchens in Marl vor knapp einem Jahr hat ein juristisches Nachspiel. Der Vermieter der Wohnung, in der das Kind lebte, ist wegen Totschlags angeklagt worden.

Marl: Mädchen lag tot in der Badewanne
Vor etwas mehr als einem Jahr erschütterte ein furchtbares Unglück die Stadt Marl: In einer Wohnung auf der Leverkusener Straße lag ein 13-jähriges Mädchen tot in einer Badewanne. Die Mutter und ihr Mann fanden das Kind leblos im Wasser. Der sofort herbeigerufene Notarzt konnte nichts mehr tun: Die 13-Jährige wurde im Marienhospital Marl nach erfolgloser Reanimation für tot erklärt. Die Todesursache hat ergeben: Das Mädchen starb an einer akuten Kohlenmonoxidvergiftung.
Kaputte Gastherme: Vermieter wegen Totschlags angeklagt
Demnächst wird sich der Vermieter der Wohnung, in der das Mädchen lebte, möglicherweise vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft hat ihn unter anderem wegen Totschlags angeklagt. Dem 49-Jährigen wird vorgeworfen, dass er sich trotz Aufforderung nicht um eine kaputte Gastherme in der Wohnung gekümmert hatte. Als das Mädchen Baden ging, strömte laut Anklage Kohlenmonoxid aus der Therme und verursachte so den Tod der 13-Jährigen. Das Landgericht Essen muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird. Vertreten wird die Familie vom renommierten Marler Anwalt Hans Reinhardt.
Spendenaktion für die Familie
Für die Familie gab es damals eine Spendenaktion: Der leibliche Vater arbeitete beim Marler Rettungsdienst, seine Kollegen sammelten im Internet 15.000 Euro. Von dem Geld wurde unter anderem die Beerdigung des Mädchens bezahlt.