Neue Erkenntnisse zu Anti-Terror-Einsatz in Castrop-Rauxel

Vor gut einer Woche wurden zwei Brüder in Castrop-Rauxel wegen Terror-Verdachts von einer Spezialeinheit festgenommen. Heute war der Einsatz Thema in einer Sondersitzung des Landtags und da gab es neue Erkenntnisse.

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Anschlag war offenbar für Silvester geplant

Die Terror-Verdächtigen von Castrop-Rauxel hatten offenbar ursprünglich einen Anschlag an Silvester geplant - im Auftrag der Terrormiliz IS. Das hat das NRW-Justizministerium mitgeteilt. Dazu sei es aber nicht gekommen, weil ihnen Eisenpulver gefehlt habe, heißt es. Das ging aus Telegramm-Chats hervor. Am Donnerstag hatte es dann neue Durchsuchungen gegeben, bei denen verdächtige Substanzen gefunden wurden, meldet die Deutsche Presse-Agentur.

Bei erster Durchsuchung keine Giftsamen in Castrop gefunden

Bei der Festnahme am ersten Januarwochenende und der anschließenden Durchsuchung von Wohnung und Garagen waren noch keine Giftsamen gefunden worden. Den beiden Brüder wird vorgeworfen, einen Giftanschlag geplant zu haben. Sie sollen sich nach Überzeugung der Ermittler dafür unter anderem Rizinsamen bestellt und auf die Lieferung gewartet haben. Beide Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

Polizei-Einsatz in Castrop-Rauxel warf viele Fragen auf

Der Anti-Terror-Einsatz in Castrop-Rauxel vor rund einer Woche warf viele Fragen auf. Deshalb hatten SPD und FDP eine Sondersitzung des Rechtsausschusses im Landtag beantragt. Die Landesregierung sollte darin zu den Hintergründen und dem aktuellen Ermittlungsstand berichten. Unklar ist zum Beispiel, warum der 25-jährige Verdächtige trotz einer Freiheitsstrafe auf freiem Fuß war. Ein Gericht hatte ihn wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren verurteilt nachdem er im Juli 2018 von einer Brücke einen großen Ast auf die A45 geworfen hatte. Der Ast traf damals das Auto einer Frau, die durch Glassplitter verletzt wurde. Die Freiheitsstrafe sollte er zum Teil auch in einer Entziehungsanstalt absitzen. Am ersten Januarwochenende hatte er aber bei seinem Bruder übernachten dürfen. Dort wurden beide dann festgenommen.

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