Hass und Hetze im Netz

Ursachen. Konsequenzen. Lösungen.

Menschen, die sich in sozialen Netzwerken beleidigen und bedrohen. Zu Gewalt aufrufen. Rassistisch sind. Bewusst Unwahrheiten und Falschmeldungen verbreiten. Oder einfach nur aus Frust negative Kommentare verfassen.

Jeder, der im Netz unterwegs ist, wird damit schon einmal in Kontakt gekommen sein. Es scheint, als hätten einige Menschen regelrecht Spaß daran, in den Kommentarspalten die Atmosphäre im Netz zu vergiften. Immer öfter wird auch die Polizei eingeschaltet, weil die Drohungen ernster werden und auf das reale Leben überzugreifen drohen. Aber warum ist das so? Was können wir dagegen tun? Und müssen die Täter überhaupt mit ernsthaften Konsequenzen rechnen? Wir haben das Thema für Euch beleuchtet.

Wie ist die Rechtslage?

Hass und Hetze im Netz Oft wirkt es so, als seien die sozialen Netzwerke ein rechtsfreier Raum, in dem jeder tun und lassen kann, was er will. Doch das ist keineswegs der Fall, erklärt Rechtsanwalt Arndt Kempgens im Radio Vest-Interview.

Welche Projekte gibt es gegen Hass und Hetze im Netz?

Im Kreis Recklinghausen gibt es eine neue Kampagne, die sich gegen Hasskommentare richtet: „Für mehr Toleranz und Zivilcourage im Netz“. Unter anderem wird auf Plakaten auf das Thema aufmerksam gemacht. Botschafter sind unter anderem bekannte Persönlichkeiten aus dem Kreis.

Welche Hilfe bekommen Kinder und Jugendliche?

50 Prozent aller 18- bis 35-Jährigen sind schon einmal im Internet beleidigt worden, steht in einer Studie der Alfred-Landecker-Stiftung. Deshalb haben einige Schulen im Kreis das Thema auf die Stundenpläne geschrieben.

Was machen Hasskommentare mit der Psyche?

Beleidigungen und Bedrohungen machen etwas mit einem Menschen. Nur die ganz wenigsten können so etwas komplett ignorieren. Dabei muss man nicht einmal persönlich angefeindet werden. Wir haben mit einem Psychologen über den Einfluss von Hetze im Netz auf unsere Psyche gesprochen.

Was macht eigentlich die Polizei?

Wenn man Opfer von Cybermobbing fragt, warum sie ihren Fall nicht zur Anzeige gebracht haben, hört man oft als Antwort: „Die Polizei macht doch eh nichts“. Doch das stimmt nicht, sagt Andreas Wilming-Weber. Er ist Sprecher der Polizei für den Kreis Recklinghausen.

Welche Rolle spielt Telegram?

Im Zusammenhang mit Hass und Netze im Netz fällt immer wieder ein Begriff: Telegram. Der Messenger-Dienst hat sich zu einem Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker entwickelt.

Wer sind die Opfer?

Grundsätzlich kann sich niemand vor Hasskommentaren schützen. Eine falsche Meinung reicht oft aus, um beleidigt oder bedroht zu werden. Oft richtet sich der Hass aber gegen eine ganz bestimmte Gruppe: Politiker.